Das obergärige Dunkel kommt hell Kupfer an den Tisch. Leicht säuerlicher Grundton mit süßlich-karamelligem Ende. Da fehlt mir vor allem etwas Herbe und Röstmalz. Das ist für mich zu mild, zu platt und ziemlich nichtssagend. Dürfte ein Brown Ale sein.

Ob das Bier tatsächlich vor Ort gebraut wird, ist unsicher. In der Speisekarte steht, es sei ein unfiltriertes Bier Pilsener Brauart. Insgesamt sehr hefig, dazu fruchtig nach grüner Frucht (vielleicht Stachelbeere, reifer Apfel), dazu etwas kräuterig. Die versprochene Herbe fehlt völlig. So ist das Kellerpils etwas seicht, aber es läuft gut.

„Ach ja, hinten haben wir ja noch ein paar...“ sagte der Kellner aus dem wirklich sehr schönen Brauhaus zu Remagen ob meiner Frage nach dem dunklen Hausbräu. Sprachs und reichte mir eine Literpulle ohne Etikett über die Theke. 8,90€ inkl. Pfand. Erst auf Nachfrage rückte er mit einigen Informationen über dieses Gebräu raus. Soweit so gut. Zu Hause dann also in Ruhe die Verköstigung. Beim Öffnen verbreitet sich leicht süßlich-torfiger Duft, der sich auch im Antrunk bestätigt. Schwache Kohlensäure, der Schaum ist ebenso fix weg, wie er gekommen ist. Im Mittelteil setzt sich die angenehme Süße fort, allerdings mit leichten Bitternoten, die sich im Nachtrunk verstärken. Ein süffiges, solides Dunkles trotz einiger Schwächen. Trotzdem, da macht man nix verkehrt.