Reviews
CraftKing
6 months ago
4.6
Weyermann aus Bamberg war lange für seine Spezialmalze bekannt, inzwischen sind einige Bierkreationen hinzugekommen. Eine für uns sehr interessante Strategie, dass die genauen Rezepturen online einsehbar sind. Dabei sind nicht nur die Mengenangaben der eingesetzten Weyermann-Malze nachzulesen, sondern auch genaue Temperaturen, Zeitpunkt(e) der Hopfengabe(n), pH-Werte oder das Maischprogramm aufgeführt. Wer nach der Verkostung also Lust hat nachzubrauen, bekommt direkt die Anleitung.
Unser Verkostungssieger, der euch vorgestellten Biere aus der Weyermann Braumanufaktur, ist der „Bamberger Hofbräu Maibock“. Für das untergärige Starkbier wurden die Malzsorten Barke Pilsner Malz, Barke Münchner Malz, Sauermalz, Melanoidinmalz sowie Carabelge verwendet. Hallertauer Perle wird als Bittergabe und die Hopfensorten Hallertauer Mittelfrüh sowie Hersbrucker als Aromagabe hinzugefügt. Es entstehen 17,1 °P Stammwürze sowie 7,2 vol% Alkohol.
Auf das hellbernsteinfarbene Bockbier setzt sich beim Einschenken ein weißer, aber wenig haltbarer Schaum.
Der Geruch ist malzig, leicht süß und fein fruchtig: Ich würde Stachelbeere und feine Zitrusnoten benennen.
Geschmacklich ist es schön malzig, süßlich und dennoch herb. Alle Komponenten balancieren sich angenehm aus. Der Antritt ist hopfig, aber auch bereits malzig, was sich steigert und dann von der hinzutretenden Herbe flankiert wird. Diese steigert sich im Abgang bis zum Nachgeschmack. Der Nachgeschmack hat alles: erst Herbe, dann malzige Würze, Alkoholvolumen und dann kommt noch unterschwellige Süße hinzu.
Ein für mich genialer Bock, denn das Malz ist der Hauptdarsteller und die Süße wird von der Bitterkeit aufgefangen. Toll!