

Reviews

Markus
2 years ago

5.0
Hildesheimer Braumanufactur - Funk Soul Rotschlump Prösterchen
Dieses besondere Sauerbier, Braujahr 2020 und 22 Monate im Barrique-Fass gereift, ist aus dem ProBIERpaket von Sushi.
Schon nach dem Öffnen verschlägt es mir den Atem. Eine herrliche Duftwolke nach feuchtem Holz und einem schweren Rotwein erfüllt die Luft. Geil! An den Lippen und am Gaumen eine fruchtig, saure und jogurtartige Geschmacksexplosion. Johannisbeeren und Erdbeeren treffen auf Sauermilch und erfrischen herrlich. Immer wieder melden sich holzige Noten und erinnern an einen gepflegten Rotwein, ohne jedoch dessen Schwere zu haben. Dabei ist es angenehm trocken.
Fast hätte ich es vergessen, aber das Aussehen ist bei diesem Bier nebensächlich. Rotbraun und trüb ist es. Die altweiße Blume ist zurückhaltend ausgeprägt und nicht sehr stabil. 1.000 Dank an Sushi🙋🏻♂️🍻 5/5/5/5

Nico
4 years ago

4.5
Was freue mich mich über dieses Sauerbier,welches ich Sushi zu verdanken habe. Ein Sour Red welches 18 Monate in Barrique Fassern gelagert hat und 7,8% abv vorweisen kann.
Ich dachte erst, das es sich hierbei um ein Fruchtbier handelt. Doch weit gefehlt. Bis auf den Zucker entspricht dieses Sourbier dem Reinheitsgebot.
Das Sauerbier ist dunkelrot und etwas trübe mit feinporigem, altweißem Schaum.
Es erinnert stark an belgische Flandern Red mit der scharfen Balsamiconote und ich denke, da soll die Richtung dieses Bieres auch hingehen. Ein Hauch Brettanomyces schwingt ebenfalls mit.
Es geht zum ersten Schluck und ich bin angetan aber noch nicht begeistert. Warum? Weil es hinten raus etwas dünn wirkt. Vorne ist es ein astreines Flandern Rood mut saurer schärfe und etwas Johannisbeeren. Die Schärfe sollte eigentlich hinten raus noch zunehmen, es wird aber leicht wässrig. Trotzdem bleibt es schon sauer und auch die fast schon terpentinartige Note oder auch Balsamiconote verbleiben lange im Rachen.
Es gibt kaum Kohlensäure und das Brauwasser ist schon weich, so daß dieses saure Spezialität sehr süffig ist. Den Alkohol merkt man garnicht, so daß das Bier recht leichtfüssig wirkt.
Die anfängliche olfaktorische Wildaratik lässt sich im Geschmack nicht wiederfinden.
Zu der strammen Säure passt auch das trockene Mundgefühl.
Im Endeffekt mussan sagen, daß es aus Belgien extremere Flandern Rood gibt, welche verschreckend wirken können. Der Rotschlump ist quasi eine mildere und trotzdem sehr schmackhafte Variante, die mit jedem Schluck besser wird.
Extravagantes Sauerbier, welches nah dran ist an den belgischen Originalen aber auch zugänglicher.