Uuuuups, schon 4 Monate über MHD..... Tut dem Ganzen aber keinen Abbruch: fast bronzefarben mit stabiler fein-klebriger Krone, die Nase bekommt ausgeprägte Aromen von Aprikose und Pfirsich, alles schon etwas ausgereift mit Tendenz zum Trockenobst. Am Gaumen dann vollmundig, weich und fruchtig, ergänzt noch durch etwas Ananas und was holzig-nussiges. Hintenraus wird dann zünftig herb die kräftige Fruchtigkeit gekontert - gewohnt hohe Qualität von Herrn Wesseloh!

Ein gutes Bier... Zumindest am Anfang bis zum Mittelteil... Zum Finale hin taucht es ab wie der Fischadler bei seinem Sturz ins Wasser. Die unfiltrierte Spezialität der Hamburger Kreativbrauer frohlockt zu Beginn mit munterer Marille, Pfirsich und sonstigen Steinobstlern, setzt dabei flankierend gekonnt Bitterstoffe ein, die, zusammen mit der seicht cremigen Attitüde, ein genussvolles Ganzes ergeben. Das ist großes Braukino, dann aber geht dem Single Hop die Puste aus, sprich, wird das Bier im Outro ein fad, die Fruchtigkeit verliert sich in einen schwammigen Tümpel und der Geschmack wirkt wie abgeschnitten. Vielleicht hätte hier ein solider Kompagnon mit einer zusätzlichen Hopfensorte gut getan, Simcoe zum Beispiel oder Citra, die dem Bier noch einen Schwung mitgegeben hätten. Andererseits wäre dann das Thema des Kehrwieder-Mottos mit seiner Shipa-Serie verfehlt.

👁 trüb golden mit feinen Schwebteilchen; gemischtporiger, beständiger Schaum 👃 tropische Fruchtigkeit, Aprikose 👄 Zunächst einmal: Die Idee, den gleichen Sud mit unterschiedlichen Hopfensorten einzubrauen, klingt verführerisch spannend. Dann mache ich mal den persönlichen Anfang und hoffe drauf, zukünftig über weitere Exemplare zu stolpern: Cremig und deutlich fruchtig. Die Nase wird weitgehend bestätigt, wobei eine dezente Süße nicht unbemerkt bleibt. Das allein geht fast in Richtung Multivitaminbonbon. Dabei bleibt es aber nicht, denn eine trockene Herbe, die am Gaumen lange Bestand hat, kommt noch hinzu.

Das nächste IPA aus der SHIPA-Serie, diesmal ladet im Single Hop IPA die Hopfensorte El Dorado. Der amerikanische Hopfen sorgt für viel Bitterness und viele Fruchtaromen (Richtung Pfirsich und Marille). Im Glas steht ein trübe, dunkle Apfelsaftfarbe. Obendrauf steht cremiger, sich gut haltender beiger Schaum. Fruchtige Nase, Beere, Pfirsich und Orange. Gutes Mundgefühl, hochwertig, typisch für Kehrwieder. Spritziger-säuerlicher Antrunk, dann wird es grasig-malzig. Die Fruchtnoten sind mir aber nicht stimmig genug und tauchen zu schnell ab, dazu eine schwer definierbare (alkoholische) Süße, die mich etwa an aufdringlich süßen Honig erinnert. Sehr bitterer Nachhall. Nach dem Sorachi und dem Comet eindeutig das schwächste aus der Shipa-Reihe bisher. Das ist insgesamt gut, fällt aber unter den sonst exzellenten Kehrwieder-Bieren deutlich ab!

Ein neues SHIPA von Kehrwieder. Dieses Mal mit dem Hopfen El Dorado. Die mit diesem Hopfen verbundenen Aromen (Aprikose, Birne, Melone, Pfirsich) sind durchaus erkennbar. Auch der hohe Alphasäuregehalt zeigt seine Spuren. Das man hier aber eine tropische Fruchtbombe und eine große Bittere vorfindet, wie es beschrieben wird, kann ich nicht bestätigen. Aber das ist absolut nicht tragisch, denn dass hier alles sehr dezent vorgetragen wird und dies alles in einer tollen Süffigkeit, macht es für mich zu einem prima IPA mit hoher drinkability. Die beim SHIPA üblichen 7,5% treten zu keinem Zeitpunkt in den Vordergrund.