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Bonnie & Clyde 5.9%, Brouwerij de Molen, Netherlands
1 ratings
Bonnie & Clyde
5.9% American Pale Ale

Reviews

Post author: blackmarket
blackmarket
@ Düsseldorf-Derendorf
4 years ago
3.8
Zunächst eine Richtigstellung: Bonnie Elizabeth Parker und Clyde Chestnut Barrow haben mit der Westküste, obwohl sie hier den Namen des West Coast IPA tragen, nichts zu tun. Das Verbrecherduo zog während der Weltwirtschaftskrise von 1931 bis zu ihren Toden 1934 durch den Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Zu einer möglichen Verbindung, warum das Bier so heißt, wie es heißt, komme ich später. Die Brauerei de Molen macht unter anderen Biere, die es offenbar nur kurz gibt, dann nie wieder oder unter anderem Namen. So richtig werde ich nicht schlau draus. Auf jeden Fall gibt es diesen Craftbier-Pionier aus Bodegraven, nahe Amsterdam, bereits seit 2004. Der Ort mit Brauerei und Restaurant ist auch bekannt für das jährliche Borefts Festival, das auf dem Brauereigelände stattfindet. Glaubt man den Reiseführern und Rezensionen im Internet ist De Molen ein äußerst beliebtes Ausflugsziel für den kulinarischen Genuss. Bonnie & Clyde leuchtet frohsinnig orangig bis kastanig im Glas, der Schaum ist üppig, verfällt jedoch recht schnell. Bereits von weitem nimmt die Nase den Geruch von einer "Zitruskaramelle" wahr, bedeutungsvoll intensiv. Der Antrunk dagegen gestaltet sich vergleichsweise zurückhaltend, sehr weich, ein bisschen cremig fühlt es sich an. Der Umtrunk gestaltet sich schlank und fruchtig, karamellig, zitronenhaft wie das Duftaroma. Nach hinten heraus verwöhnt eine sanfte Bitterkeit, sehr nachtragend. Alles sehr solide. Warum das Bier wohl Bonnie & Clyde heißen mag? Aufgrund der romantischen Verklärung der Geschichte des umherziehenden und gejagten Gangsterpärchens ist der Begriff „wie Bonnie und Clyde“ sprichwörtlich geworden für Unzertrennlichkeit angesichts widriger Umstände, für unverbrüchliche Liebe und Zusammenhalt selbst bis in den Tod (lieber tot als getrennt oder gefangen) und für „Wir beide gegen den Rest der Welt“ - oder wie Udo Lindenberg 1981 auf Utopia sang: "Und wir waren die zwei Geflippten, die durch nichts zu bremsen sind, Und wir schwammen gegen die Strömung und rannten gegen den Wind. Für sogenannte Normale waren wir das Duo Infernale für uns war das alles ganz lockere Action, doch für die waren das gleich Skandale." Das Bier behauptet demnach lebenslange Liebe, wenn man einmal davon gekostet habe. Das ist geringfügig übertrieben, aber für eine heiße Affäre taugt es allemal. (10.06.2020)