Das Sieke & Ole ist ein Hybrid aus einer Berliner Weisse und einem Weißwein. Das Bier ist goldgelb, naturtrüb und bildet sehr kurzlebigen (nichtmal 5s) Schaum. Es duftet nach Eichenfass (wurde aber nicht im Fass gelagert) wobei dieser Geruch schon reicht um mich in Verzückung zu versetzen. Das Bier ist etwas saurer als die mir bekannten Berliner Weissen. Der vergorene Traubensaft, also die Weinkomponente, agiert gleichberechtigt und trotzdem hat man nicht den Eindruck hier Weißwein vor sich zu haben. Die Fruchtnote sind selbstredend vergorene, weiße Trauben. Hopfenbittere gibt es nicht, dafür aber eine schöne, kräftige, staubtrockene Säuerlichkeit, die fast an belgische Lambics heranreicht. Die kräftige Kohlensäure sorgt für Frische und Spritzigkeit. Dieses Bier ist für mich ein weiteres Highlight dieser wahnsinnig, experimentierfreudigen Brauerei. Wer es sauer mag und einem Gläschen Weißwein nicht abgeneigt ist, muss hier zugreifen.