

Reviews

Final Cask
5 years ago

4.9
"Kein Bier für Nazis". Na dass nen ich mal eine Ansage!
Schwarz und zähflüssig wie 20 Jahre altes Motoröl fließt es ins Glas. Darüber bildet sich ein feiner, dunkelbrauner Schaum. Sehr schön!
Das Etikett des Russian Barrel Aged Imperial Stout ziert eine tropische, und eine nordische Küste. Mal sehen, ob es beides verkörpert...
Was soll ich sagen.... Ich bin sprachlos.
Als Whisky Liebhaber gefallen die torfig-rauchigen Noten sofort. Deutlich schmeckt man die Whiskyfassreifung (Laphroaig) und den breiten, Islay typischen, leicht süßlichen Malzkörper. Das Bier gehört eigentlich in ein Whiskyglas oder einen breitbauchigen Cognac-Schwenker... Im Mittelteil kommen dezente Fruchtnoten zum tragen, so dass das Etikett nicht zu viel versprochen hat.
Für mich der König der Kaminfeuer-Biere!
Leider kann das RIS seine Umdrehungen nicht verbergen, daher minimaler Punktabzug. Dennoch unbedingt zu empfehlen!

Thomas Schädlich
6 years ago
4.0
Hier steht also das vielgepriesene South Islay, ganz unschuldig und zurückhaltend - ob es die berghohen Erwartungen erfüllt?
Die Optik überzeugt bereits: Tiefschwarzer Körper, dunkelbrauner, lauter Schaum mit meistenteils feinen Poren. Die Holzfasslagerung schlägt sich klar auf den Geruch nieder.
An den Geschmack gilt es sich zuerst zu gewöhnen, ähnlich wie beim großen Whiskey-Bruder. Nach der anfänglichen Reizüberflutung ist es anfangs flüssig, mit zunehmendem Volumen. Es ist schön holzig und sehr trocken. Ich meine ein paar fruchtige Noten vor allem im Nachgeschmack zu sondieren: Pflaumen, Rosinen, sogar Sanddorn.
Fazit: Ein schönes RIS mit sehr eigenständigem Charakter.
Michael Craft
6 years ago
5.0
Beim Kehrwieder South Islay (Edition 2019) handelt es sich um ein Russian Imperial Stout, welches für 6 Monate im Laphroiag Whisky Fass reifen durfte. Wer auch gerne mal ein kräftigen Islay Single Malt genießt, kommt hier voll auf seine Kosten.
Lichtundurchlässig und tiefschwarz wie die Nacht kommt es daher, gekrönt von herrlich beigefarben Schaum, der sich üppig am Glasrand absetzt. Der Duft ist neben der Optik eine wahre Wucht. Aus dem Glas steigt ein kräftiges Raucharoma hervor, sodass man mit geschlossenen Augen glauben könnte am Lagerfeuer zu stehen. Hinzu gesellen sich torfig erdige Noten und Leder.
Geschmacklich sind die für Laphroaig typischen Torf-, Jod- und Seetangaromen wahrnehmbar. Hier zeigt sich der dominate Einfluss des verwendeten Fasses. Als Kind der Küste fehlt einem noch nur die steife Briese und die Gischt im Gesicht und man fühlt sich wie am Meer. Unter all dem Rauch sind aber auch Röstmalz und dunkle Bitterschokolade spürbar. Im Abgang verweilt jedoch der Rauch und Torf sehr lang anhaltend. Die kräftigen 10 % vol. sind hervorragend im vollen Körper eingebunden und Runden alles perfekt ab.
Für mich als Whiskyfan, der die Rauchbomben Islays schätzt, ist dieses Bier die Offenbarung.
Fazit: „Love it or hate it.“