Die Jungs von der Brauerei Flügge aus FaM sind mit die mutigsten Brauer die ich kenne. Gefühlt 50% ihrer Kreationen wird mit der Brettanomyces Hefe veredelt, was die Fangemeinde schon einmal grundsätzlich reduzieren dürfte. Ich liebe diese wilde belgisches Hefe, macht sie doch jedes Bier zu etwas Achtung: Besonderem! Optisch haben wir hier ein blass orangenes und stark trübes Ale vor uns. Gemischtporiger, stabiler Schaum bedeckt den Trunk. Olfaktorisch steht das IPA ganz im Zeichen der Brett-Hefe die kräftige Bauernhof Aromen freisetzt. Weit dahinter kommt eine marmeladige Pfirsich und Maracujanote durch. Der Antrunk ist dann wirklich sehr speziell. Sehr hefig und mit einem mittleren Malzkörper versehen, wirkt das IPA nicht ganz stimmig für meinen Geschmack. Das liegt jetzt nicht an der Brett-Hefe sondern an den etwas zu gedämpften fruchtige Hopfenaromen. Oder die Hefe tritt einfach zu kräftig aufs Gaspedal. Nach ein paar Schlucken sind die Geschmacksknospen etwas aufnahnebereiter. Pferdedecke/Farmhousearomen wie gesagt vordergründig. Dann jedoch kommt etwas orangiges Solero-Eis hinzu. Das Ganze wurde mit wenig Kohlensäure versehen und ist schön weich, fast cremig im Mund, hinten raus dann trocken. Die Hopfenbittere ist für ein IPA dieser Stärke eher moderat ausgefallen. Das Djup ist wirklich nur was für Fans und Leute die mal was ganz ausgefallenes probieren wollen.