Google Maps hat mich erstmal fälschlicherweise zur Fritz Reuter Straße geschickt, wo der Brauerei-Shop der Minibrauerei Hoppen un Molt beheimatet sein soll. Dort geklingelt macht nach einer Minute ein freundlich-sympathischer Enddreißiger mit Gummihandschuhen die Tür auf. Wäre gerade im Brauvorgang, kurz vor Vollendung, Flaschenbiere würde sein Frau verkaufen, im Shop an der Alexendrinenstr 49. In gefühlte Gluthitze also wieder zurück zum Shop, um dort das Sortiment der winzigen Warnemünder Brauerei zu begutachten. Leider waren die Varianten Pils, Brown Ale, Baltic Ale und Pale Ale nicht vorhanden - bei einem Ein-Frau/ Ein-Mann-Betrieb kaum verwunderlich. Also die drei vorhandenen, übrig gebliebenen, nach dem eher desaströsen Weizen gestern, Biersorten für je 3,00 Euro mitgenommen., zweimal aufgrund Nicos Empfehlung das tropische Bier. Support your local dealer. Nun steht, wie erwähnt nach dem wenig vergnüglichen Weizen, das Tropical IPA auf dem Nachtmenü, von SushiIV eher bäh, von NicoB79 eher hui gewürdigt. Den Schaum phänomenal zu beschreiben, wäre fast untertrieben. Das ist eine echte Glasklette, Efeugewächs in feinporig. Die Farbe trüb, orange. Das Spezielle hier, so verständlich, dass sich die Geister trennen, ergibt sich bereits aus dem hefemümmelnden Antrunk, der eine für ungewöhnliche Fruchtigkeit sorgt. Ich empfinde es weniger grapefrucht- sondern süßlich passionsfruchtartig mit dezenter Maracuja und Mango als Backgroundchor. Bitterkeit kaum spürbar, hier geht's nur in Richtung Erfrischung. Was stört ist die finale Klebrigkeit, die die Frische trübt. Hier wäre mehr prickelnd-spritzige Transparenz im Nachgang wünschenswert. Ich habe noch ein zweites Tropical gekauft, das ich dann mit Abstand in heimischen Gefilden koste, um das Gebräu für mich abschließend beurteilen zu können und das Fragezeichen in der Überschrift zu beantworten. (Bin gespannt) So gibt's erstmal Sympathiepunkte,. Ungewöhnlich, seltsam, Küchenhandwerk. NACHTRUNK : Das Tropical im Namen ist jetzt gestrichen, daher ist das Bier doppelt in der App. Es ist das normale IPA. Fruchtig-bitterer Hopfenoverkill. Wer's mag, wird glücklich, für mich ein Ticken too much, aber okay. (06.08.2020)

Bierspezialitäten aus M-V #76 Hoppen un Molt Tropical IPA Hoppen un Molt ist eine Microbrauerei aus Rostock-Warnemünde. Meine vorherigen Begegnungen mit den Bieren de Brauereien waren wenig schmeichelhaft. Nun bietet sich die Chance auf das Tropical IPA. Ein bernsteinfarbener, naturtrüber Trunk mit sehr stabiler, weißer Schaumkrone, die überdies schön am Glas klebt. Die Nase ist etwas muffig, sonst schön zitral, etwas tropischer Frucht und minimaler Farmhousenote. Im Antrunk zeigt sich dann ein ordentliches IPA mit dominantem Zitruseinschlag von intensiver, saftiger Grapefrucht und Blutorange. Es wirkt nicht allzu schwer und lässt sich somit gut trinken. Würze und Bittere sind im mittleren Bereich. Das Tropical IPA ist schön crisp und vollmundig mit mittlerer Rezens und Körper. Gutes IPA mit genialer saftiger Grapefrucht, wie ich sie in noch keinem IPA hatte. Ein Lichtblick von Hoppen un Molt.