Englischer Hopfen soll diesem Bitter zum Glanz verhelfen. Ob das gelingt? Rein optisch erinnert es zunächst an PA, denn es ist gelblich und orange sowie stark getrübt. Auch hier jedoch mangelt es an Schaumbildung. Der Geruch ist zuckrig süß - im ersten Moment dachte ich an diese billigen Kaubonbon-Bälle aus dem Automaten. Das wird wohl der Crystal sein, dessen Karamellnoten sich hier Bahn brechen. Und das wirkt! Tatsächlich sind die Karamellnoten auf der Zunge zwar vorhanden, aber unterstützen nur im Hintergrund wie ein Souffleur. Die hauptsächliche Arbeit leisten bittere Noten, die bis zum Nachgeschmack auf der Bühne stehen. Auch hier gibt die leichte Süße, die vor allem am Anfang vorkommt, einen exotischen Touch. Fazit: Auch das ist sehr gelungen!

Das Wheaty Bee ist mittelmäßig getrübt und zeigt einen goldenen Körper. Die schwache Schaumkrone vergeht ungeahnte schnell und hinterlässt nur einen weißen Rand. Die Nase erinnert an Kaffnerlimette, eine in Thailand verwendete Limettensorte, die würziger als ihr bekanntes Pendant ist. Geschmacklich hat es der geneigte Trinker hier mit einem sehr sommergeeigneten Bier zu tun, was aufgrund Herkunft nicht überrascht. Tatsächlich sind Limettenaromen dominant und allgegenwärtig. Die leichte Säure lässt das Bier sehr erfrischend wirken. Der Hopfen meldet sich im Hintergrund und trägt seinen Teil bei. Zum Ende hin wird es leicht bitter und würzig. Fazit: Das kann man wohl als ausgewogene Balance zwischen Exotik und Können bezeichnen.

Das Bees Knees ist die einzige Brauerei auf Koh Samui, aber sie hebt sich augenscheinlich von der Masse thailändischer Lager-Brauereien ab. Mein erstes Getränk ist das Black Bee, ein englisches Porter. Dieses ist der Art entsprechend tiefschwarz, aber stoutartig undurchsichtig. Es bildet beinahe keinen Schaum und riecht angenehm nach Trauben und dunkler Schokolade. Der Antrunk ist ungemütlich säuerlich, aber danach kommt die versprochene Schokolade heraus. Diese ist gleichzeitig süß und bitter - ganz eindeutig thailändischer Einfluss, denn so kennt es die hiesige Küche ebenfalls. Das gibt dem Ganzen ein ungewöhnliches Aroma, das jedoch nicht ganz überzeugen kann. Die Tiefe fehlt ebenfalls. Fazit: Potential nicht genutzt.