Gleich vorab, dem großen Namen „American India Pale Ale“ wird dieses Bier (wie etliche andere) nicht gerecht. Unaufgeregtes Aroma, keine Spur von Zitrus- oder Südfrüchten wie man es eigentlich von dieser Biersorte erwarten würde. Sieht toll aus im Glas und hat einen sehr feinporigen, stabilen Schaum. Rezenter, hopfiger Antrunk und ein präsenter, stimmiger Körper. Im Abgang langanhaltende ausgewogene Hopfenbittere, leicht strohig-gräserne Note. Das Bier ist qualitativ völlig in Ordnung, kann aber leider nicht die selbst angestoßene Erwartungshaltung des Etiketts nicht erfüllen.

Pas mauvaise pour une IPA polonaise

Wesole Ziele wird bei Google mit glückliche Kräuter übersetzt. Ich bin gespannt ob dieses leicht trübe und kupferfarbene IPA tatsächlich in diese Richtung geht, wobei American IPA ja eigentlich auf eine Zitrusbombe hinweist. In der Nase geht es eher ruhig zu. Ich erkenne Rhabarber. Viel mehr ist da nicht. Nun lagert dieses Bier schon einige Zeit in meinem Vorrat. Da kann de Hopfen natürlich schon flöten gegangen sein. Der Rhabarber ist sofort im Antrunk für den Bruchteil einer Sekunde zu schmecken. Dann wird das AIPA schön weich und cremig im Mund, bleibt aber sehr mild und zurückhaltend. Es tut sich nicht allzu viel bis dann hinten raus eine sehr ruhige Würze mit durchaus kräutertigem Einschlag übernimmt. Die Bittere dürfte Freunde von milden Bieren gefallen. Hier erwartet man doch etwas mehr. Für ein IPA ist das Wesole Ziele eher gemäßigt. Süffig quasi, was nicht immer typisch ist für diesen Stil. Kohlensaure ist reduziert und der Körper ist noch als schlank bis mittel zu beschreiben. Für ein IPA kein Highlight. Als Feierabendbier aber ok.