Das Wetter gibt's dieses Jahr ja her auch Mitte Juni noch einen Winter Bock zu trinken, hab ich aber auch erst im Frühjahr entdeckt. Dunkles Kastanienbraun mit wenig haltbarem Schaum. Dunkles Malz und dunkle Früchte, etwas Alkoholisch. Kräftig malzig im Antrunk, dunkle Beeren, Pflaumenmus, etwas röstig. Angeröstetes Karamell macht es gefährlich süffig, der Alkohol ist gefährlich gut eingebunden, das Mundgefühl weich mit fein prickelnder Kohlensäure. Die Karamell/ Fruchtsüße ist gefährlich nah am klebrigem, schafft den Balanceakt aber, sollte meiner Meinung aber eher gut gekühlt getrunken werden damit es auf der richtigen Seite bleibt. Sehr guter klassischer Bock, ich kenne mich mit dem Bierstacheln nicht so gut aus, das scheint aber ein geeigneter Kandidat zu sein!

Böse Gaumenpeitsche. Gut kräftig und vollmundig. Nicht so meins... Brettert aber.

Das Fürst Wallerstein Winter Böckle kommt heute aus der niedlichen 0.33l Flasche ins Glas, die man z.B. auch von Veltins hellem Pülleken kennt. Das Winter Böckle ist dunkel kupferfarben und wird von einer ausdauernd hohen und sahnig feinen Schaumhaube in beige geziert. Der Duft ist röstmalzig, karamellig, waldhonigartig, likörig (Pflaume bis Dattel). Nicht weniger findet sich geschmacklich an Zunge und Gaumen wieder, wobei der Abgang etwas stumpf alkoholisch geraten ist. Antrunk und Mitte zeigen sich für meinen Geschmack etwas zu lieblich, wohl wissend, dass dieser Stil eher auf der lieblichen Seite angesiedelt ist. Ein leckeres Dessert-Böckchen, das im Winter gut und wohlig durchwärmt. Der rote Bock auf dem Etikett macht ja auch schon einen auf Weihnachtsmann oder Rudolph 2.0 - sehr nette Idee. "Feiner Hopfen", sagt das Etikett. Etwas mehr davon hätte dem Bier aber gut getan.

👁 kupferfarben bis kastanienbraun, mittelporiger, cremefarbener Schaum 👃 malzig, mit Röstaromen, dezent süßlich 👄 Auch hier schlägt die Aromapalette ordentlich zu: Zunächst sind da natürlich Malz- und Röstaromen und eine dezente Süße, die an Omas Liköre erinnert. Dazu kommt noch eine gewisse Fruchtigkeit, die ich nicht genau verorten kann (es könnte Pflaume sein). Gegen Ende schmeckt dann auch der Alkoholgehalt etwas durch, ist aber an sich recht gut eingebunden.

Ich fange mit der tollen Mahagoni Farbe an und erwähne das die Krone sich schnell auflöst. Angenehm und anhaltend malzig ist es bei 7,5% nicht unbedingt eine leichte Nummer behält aber seine Süffigkeit. Ein feines Bier für den Abend. Von mir eine klare Empfehlung, Prost 🍻