Feierabend und ich brauche was zum neutralisieren, da sollte das Pepper Pils von Welde doch eine gute Wahl sein. Orange Kupferfarben mit etwas Schwebstoffen, der Schaum ist bald verschwunden. In die Nase strömen blumige Noten, zuvorderst Rosen, etwas Citrus und eine pfeffrige Schärfe. Der Antrunk ist dann würzig, citral mit etwas Rosen und deutlicher Bergamotte. Die Rezens ist eher gering, etwas säuerlich spritzig, das Brauwasser weich, der Körper leicht was das blumige aber schön unterstreicht. Gefällt mir mit jedem Schluck besser, erst nach dem herben Bergamotten Abgang kommt eine leichte pfeffrige Schärfe auf der Zunge an, das könnte ein Ticken mehr sein. Ich glaube das etwas mehr Alkohol dem Bier gut tun würde in Bezug auf Volumen, aber jammern auf hohem Niveau, gefällt trotzdem.

Oh, auf das Pepper Pils von Welde 🇩🇪 bin ich gespannt, hat es doch illustre Reviews hier in der App abgestaubt. In Sachen Couleur kommt der 4,8%er bernsteinfarben mit leichtem Kupfereinschlag daher; der weiße Schaum verdünnisiert sich allerdings schnell. Im Nosing versprüht der Trunk frische Cirtusnoten und eine spürbare Schärfe, die wohl vom zugesetzten rosa Pfeffer kommt. Nun zur Kostprobe: das Pepper Pils ist überraschend weich mit wenige Rezens. Dabei bringt es unter dem Deckmantel ausgeprägter Citrusnoten eine liquide und weichgezeichnete Hoppiness an den Gaumen, bei der etwas Getreide und vor allem eine Schwarzteenote mitschwimmt. Die minimale Pfeffernote gibt dem Pepper Pils einen netten Pfiff. Das ist in der Summe sehr gut gemeint, für meinen Geschmack allerdings eine Spur zu wässrig. Da könnten die wirklich guten Komposition ruhig etwas kräftiger rüberkommen.

Eine wunderbare Komposition holt Welde da aus Himburgs Braukunst Keller. Das Pepper Pils ist hefetrüb und steht mit ein paar gröberen Schwebteilchen strohig im Glas - eine ordentliche Schaumdecke darüber. Der Duft ist hellmalzig, würzig und fast tropisch zitral - in jedem Fall mit fruchtiger Betonung. So gestaltet sich der prickelnde Antrunk, der eigentlich kaum mehr klassische Pils-Attribute preisgibt, sondern eher modern dry hopped und Pale Ale like daherkommt. Die sodann einsetzende dezente Rosa-Pfeffer-Note hätte sogar noch eine Nuance intensiver ausfallen dürfen, zeigt sich aber dafür aromatisch beerig und fein würzig statt scharf. Welde bleibt der Craft Beer Reihe treu und liefert auf sehr gutem Niveau interessant anders ab. Statt des Reinheitsgebots greift hier das Natürlichkeitsgebot. Die Zutaten sind unbehandelt, der Pfeffer ist fair trade. Und wann hat man schon mal die Chance, seine Peugeot Pfeffermühle und einen rosa Bierdeckel in Szene zu setzen - ha ha! Habe übrigens nicht nachgewürzt... Leckerer schlanker Durstlöscher statt reines Genießerbier.

Welde & Himburgs Braukunst Keller  Pepper Pils Floral ohne Ende…. ….riecht dieses mit rosa Pfeffer, der ja eigentlich gar kein Pfeffer ist, eingebraute Collab-Bier, daß trüb bernsteinfarben im Glas steht. Bergamotte ist ein Begleiter der floralen Noten und der Pfeffer ist geruchlich zu erahnen. Im Antrunk schlägt die Bergamotte voll durch. Es erinnert an Earl Grey Tea. Die floralen Aromen sind ebenfalls präsent und dazu kommt dieses sehr weiche Brauwasser. Im Abgang ist dann ein pfeffriger Nebenton und eine sehr milde Herbe zu spüren. Das Pepper Pils ist ein außergewöhnlicher Trank. Smooth fast bis zum geht nicht mehr, citral und floral, teeartig und trocken. Irgendwie großes Kino.

Schön fruchtig und zitronig, den Pfeffer merkt man leicht im Abgang. Lecker, muss man mal probieren!

Naturtrüb steht es im Glas ohne großartiger Krone. Es riecht Zitrus fruchtig. Im Antrunk wirkt es blumig und im Abgang kommt der Pfeffer. Milder als der Pfeffersack von Ratsherrn. Durchaus ansprechende Kreation. Sollte man mal versuchen.