Als Neuanlage und Erstbewertung habe ich heute das Nittenauer India Pale Ale im Glas, das mit den seltener verwendeten Hopfensorten Aloha, Solero (Kreuzung aus amerikanischem Cascade und Hallertauer) und Sultana gehopft ist. Allesamt eignen sich mit Aromen von Zitrus über Tropen bis Pinie ideal für moderne IPAs. 55 IBUs liegen an. Wie schlammig trüb kann ein IPA im Glas bitte sein? Wie Nektar und ockerfarben steht das Bier im Glas - geschmückt von gemischtporigem, altweißem, beständig hohem Schaum. Optisch ist das eine kleine Wucht! In der Nase Noten von Ananas, Pinienharz, grünem Tee und Minze - wow! Der Antrunk bleibt nicht dahinter zurück. Mit ordentlich Bittere und zuvor nicht sichtbarer, frischer Carbonisierung folgen die erschnupperten Aromen über die Zunge. Das ist gewiss nicht tropisch rund und gefällig, sondern provokant bitter und aromatisch komplex herausfordernd. Nittenauer spielt mit harzigen, teeartigen, krautigen, tropischen, herben und bitteren Anklängen und gewinnt damit voll und ganz meinen Gaumen. Auch der Malzkörper kann sich sehen lassen, und die 7.2% sind super eingebunden. Hier werden die hoffentlich bald folgenden Taster sicher noch viele andere Geschmacksnoten entdecken und polarisierende Eindrücke gewinnen. Absoluter Tasting-Tipp! Bin sehr gespannt und das Teil wird nachbestellt!