Scheinbar ist das Bier inzwischen stärker eingebraut, hat inzwischen 7% Alkohol. Nach dem durchlesen der Zutatenliste musste ich erstmal die Kamutflocken googeln, die sind eine alte Weizenart, Mal schauen ob die irgendwie herausstechen. Schönes Bernstein mit gefärbtem eher grobem Schaum. Die Nase ist Citrus lastig, etwas Süße und sowas wie Kirschschokolade schwingt mit. Knackig bitter, peu a peu kommen herbe Fruchtnoten dazu. Ich hab jetzt irgendwie die Kirschschokolade im Kopf, samt subtilen tropischen Früchten wie Maracuja. Klingt eigentlich gut, aber so wie die Bitternote reinballert ist's für mich kein Genuss, auch wenn die beschriebene Bittersüße schon vorhanden ist.

Endlich habe ich mal Biere dieser oft gelobten Brauerei am Start. Vorsichtig beim Öffnen der Flasche - das Bier hat es eilig herauszukommen. Das Mystique IPA ist trüb waldhonigfarben und zeigt mahagonifarbene Reflexe. Die Krone ist altweiß bis hellbeige und beständig. Vom Duft her ist das IPA noch etwas undefiniert fruchtig, vor allem aber auch fein harzig. Neben Gersten- und Weizenmalz kommen hier auch Kamutflocken zum Einsatz. Kamut ist eine Hybride aus Wildweizen und Hartweizen. Im Geschmack zeigt das Mystique ordentlich Kraft, Körper, Intensität. Obwohl auch hier harzige Noten über den fruchtigen herrschen, sind diese angenehm bitter und gehen mit den dezent wärmenden Undrehungen Hand in Hand. Herbe, Bittere, floral fruchtige Noten und hauchzarte würzige Anklänge, Hopfen, Malz und der besondere Weizen sind in ihrem Zusammenspiel schlichtweg betörend faszinierend - der Stängel mit Dornen und die zarte Rosenblüte zugleich. Einzig der Duft und die fruchtigen Züge dürften sich etwas komplexer entfalten, um auf höchstem Niveau zu jammern.