Wenn ich Bier nach dem Etikett kaufen würde, stände dieser dunkle Dopppelbock der Lang Bräu Schönbrunn vermutlich zuerst in meinem Korb. Dieses Etikett ist wirklich außergewöhnlich schön mit seinem schwarz- roten Glanz. Auch die drauf abgebildete Zahl 7,5 gefällt mir, denn sie spricht für einen kräftigen Bock. Im Glas fast schwarz ist die kräftige, leicht eingefärbte Blume von mittlerer Haltbarkeit. Die Nase erschnüffelt Malz und... ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber Holz zu riechen. Der Anteil ist für ein Bockbier etwas rau, das Malz ist hier leicht herb. Im Haupttrunk wird klar, dass sich die Nase nicht geirrt hat: das Bier schmeckt leicht torfig. Das kenne ich sonst nur von Bieren, die in Whiskyfässern gelagert wurden. Der Bock wird nun doch leicht süß. Malz und Karamell schmecke ich intensiver. Die herbe Note des Torf verleiht diesem Bock eine charakteristische Note und einen hohen Wiedererkennungswert. Kraftvoll und intensiv: so muss ein Bockbier schmecken.

Aus dem Fichtelgebirge ein laut Etikett "echter" dunkler Doppelbock. Lang Bräu lässt das Bier klar und kastanienbraun mit rubinroten Reflexen ins Glas fließen. Die (hell)beige Krone ist mittlerer Natur und gemischtporig. Der röstmalzige Duft pendelt angenehm zwischen etwas fruchtigeren Kaffee- und Trockenfruchtnoten. Bei mittlerer Carbonisierung erfolgt der Antrunk erstaunlich halbtrocken - nur hier und da blitzen süße Fruchtnoten durch. Neben Röstbittere gibt es kurz minimal alkoholische Züge. Gerade im Mittelteil formt sich der Doppelbock aber ungemein rund, vollmundig und aromatisch perfekt ausbalanciert. Der Ausklang ist langanhaltend röstmalzig. Mit steigender Trinktemperatur und nachlassender Carbonisierung kommt mehr Süße durch. Bin auf den hellen Doppelbock gespannt - wie immer bei hellen Böcken mit etwas weniger Erwartungshaltung, da ich dunkle Böcke bevorzuge. Lang Bräu überzeugt mich mit dem dunklen Doppelbock sehr.

Lang Bräu  Dunkler Bock  Echter Doppelbock  Einen kräftigen und schönen…. ….dunklen Doppelbock hat Lang Bräu aus Wunsiedel da eingebraut, der dunkelbraun, mit rubinroten Reflexen und feinporigem Schaum, vor mir steht. Er riecht nach dunklem, angeröstetem Malz und Dörrobst, was er auch geschmacklich wiedergibt. Recht trocken, trotz und mit dezenter Süße und einer, die ganze Zeit begleitende, herben Note ist dies einer der gefährlichen Böcke. Sehr süffig, nur etwas schwer, mittel karbonisiert, die 7,5 % Alkohol gut eingebunden, aber nicht verleugnend, will man mehr davon. Im Abgang ist er röstmalzig, kräftig und ein wenig alkoholisch. Ein guter, kräftiger, süffiger dunkler Doppelbock aus dem Fichtelgebirge und eine Empfehlung.