Muss ein Bier immer viel von allem haben oder muss es besonders fruchtig, besonders bitter, malzig, hopfenbetont sein, um die Gunst des Testers zu bemühen? Nö. Es reicht, wenn es keine Mißtöne zum Beispiel in Form klebriger Süße oder kratziger Extrakte bildet, wenn es süffig, harmonisch und erfrischend erfreut, sozusagen Mainstream mit pfiffigen Noten ist, circa The Weeknd. Einfach handwerklich gut gemachter Pop, bisweilen subtil.

Ein Finne aus Münster. Diesmal ist es ein American Wheat Ale, welches absolut trüb hell Bernstein mit Einschlag Richtung orange im Glas szeht. Obendrauf gibt es eine weiße Haube, die kaum beständig ist. Kaum Nase, vielleicht leicht malzig. Frischer Antrunk, wenig Frucht. Bald kommt ein leichter Schwall von Malz. Dann ist das Bier schon zu Ende. Tja, was soll man dazu sagen? Trinkbar sicherlich, im Abgang ganz leicht fruchtig mit minimalem würzig-herbem Aushall. Allerdings kratzt es leicht von der Kohlensäure. Begeistern tut das aber nicht, süffig, aber von allem zu wenig, außer der Kohlensäure. Hätte ich mehr von erwartet.

Süffig fruchtig herb. Richtig lecker! Prost!